19. August 2025
Welttag der humanitären Hilfe

Am 19. August gedenkt die Welt der mutigen Frauen und Männer, die unter schwierigsten Bedingungen Hilfe leisten und Hoffnung schenken.

 

Humanitäre Helferinnen und Helfer stellen ihr eigenes Leben hintenan, um anderen in größter Not beizustehen.

 

© UNICEF/UN0609795/2022
Ein humanitäres System am Limit

Im Jahr 2025 steht die humanitäre Hilfe weltweit unter enormem Druck. Noch nie waren so viele Menschen gleichzeitig auf Unterstützung angewiesen – und gleichzeitig brechen die Strukturen weg, die diese Hilfe bisher möglich machten. Ein besonders alarmierendes Zeichen: 83 % der Programme der US-Entwicklungsbehörde USAID wurden eingestellt, was Tausende Projekte abrupt beendet hat

 

Die Folgen sind dramatisch. Humanitäre Organisationen sprechen von einem „seismischen Schock: Hilfswerke verlieren Mittel und Personal, und lebenswichtige Programme kommen ins Stocken.

 

In Flüchtlingslagern in Afrika führten die gekürzten Lebensmittelrationen bereits zu gewaltsamen Auseinandersetzungen – Szenen, die uns die Dringlichkeit vor Augen führen.

© UNICEF Kenya / Paul Kidero
Was muss sich ändern?

Dringend erforderlich ist ein Bekenntnis zu den humanitären Grundprinzipien Neutralität, Unabhängigkeit und Menschlichkeit. Internationale Hilfssysteme dürfen nicht politisiert werden. Wir brauchen neue, breit aufgestellte Finanzierungsquellen – von Regierungen, Stiftungen, privaten Partnern und vor allem durch Stärkung lokaler Organisationen.

 

Hilfswerke vor Ort suchen verstärkt nach regionalen Partnern und schaffen damit neue Resilienz und mehr Eigenverantwortung

 

© Fatma Cankara / ILOAttribution-NonCommercial-ShareAlike (CC BY-NC-SA)
Politikwechsel in den USA

Mit der Executive Order 14169 wurden Anfang 2025 fast alle US-Auslandshilfen für 90 Tage eingefroren. Nur wenige Ausnahmen für unmittelbare Notfallhilfe blieben bestehen – viele Programme zu Familienplanung, Gleichstellung und Verwaltungskosten fielen weg.

 

Kurz darauf wurde USAID weitgehend aufgelöst – von mehr als 10.000 Mitarbeitenden blieben nur 294 übrig. Kritiker sprechen von Hunderttausenden vermeidbaren Todesfällen, weil Gesundheits-, Ernährungs- und Bildungsprogramme über Nacht verschwanden.

Call to Action

Am Welttag der humanitären Hilfe erinnern wir daran: Humanitäres Engagement ist keine Zuschauerrolle – es erfordert Beteiligung.

  • Regierungen müssen sichere Zugänge für Hilfsorganisationen gewährleisten und humanitäre Systeme schützen.
  • Stiftungen, Unternehmen und private Spender sind mehr denn je gefordert, Finanzierungslücken zu schließen und unabhängige Hilfe zu sichern.
  • Lokale Gemeinschaften und Zivilgesellschaft verdienen mehr Unterstützung und direkte Mittel – nur mit ihrer Führung entstehen nachhaltige Lösungen.
  • Einzelne Menschen können beitragen: durch Spenden, politische Stimme oder schlicht, indem sie Betroffenen eine Plattform geben.
© © Aenne Mueller Photography

Humanitäre Helferinnen und Helfer sind keine anonyme Statistik. Sie sind Menschen mit Mut und Mitgefühl – und diejenigen, die Unterstützung erhalten, sind keine „Empfänger“, sondern Menschen mit Rechten und Würde.

 

Lassen wir nicht zu, dass Schutz und Menschlichkeit zu leeren Worten werden. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass humanitäre Hilfe nicht nur ein Versprechen bleibt, sondern Wirklichkeit.

Herzlichst

 

Ihre